Long COVID

Klassifikation nach ICD-10
U09.9! Post-COVID-19-Zustand
U08.9 anhaltend symptomatische COVID-19
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Klassifikation nach ICD-11
RA02 Post-COVID-19-Zustand
ICD-11: EnglischDeutsch (Entwurf)

Long COVID bezeichnet gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion. Eine einheitliche Definition liegt bislang nicht vor.

Eine akute COVID-19 dauert in der Regel bis zu vier Wochen, sie kann allerdings, etwa bei erforderlicher stationärer Behandlung auf einer Intensivstation, auch mehrere Monate anhalten. Längerfristige Symptome, die über diesen Zeitraum hinaus bestehen oder zusätzlich auftreten, werden oft Long COVID (bis 12 Wochen) oder Post-COVID-Syndrom (länger als 12 Wochen) bezeichnet. Darüber hinaus ist eine Vielzahl weiterer Bezeichnungen in Verwendung. Langzeitfolgen kommen nach schwerem Krankheitsverlauf häufiger vor, können aber auch nach mildem Verlauf oder einer unbemerkten Infektion auftreten.

Die Ausprägungen von Long COVID sind sehr unterschiedlich. Sie umfassen eine Verschlechterung bestehender Krankheiten, neu aufgetretene Erkrankungen, Organschäden und postinfektiöse Symptome. Häufig beschriebene Symptome sind unter anderem Fatigue (eine starke Entkräftung), post-exertionelle Malaise (Belastungsintoleranz mit anschließender Zustandsverschlechterung, PEM), Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit (brain fog) und des autonomen Nervensystems, Atembeschwerden sowie verschiedene Arten von Schmerzen.

Die deutsche S1-Leitlinie „Post-/Long-COVID“ vom Juli 2021 (damals dominierten andere COVID-Varianten als heute) schätzte, dass bis zu 15 Prozent aller COVID-Kranken von Long-COVID-Symptomen betroffen sind.[1] Eine im Oktober 2021 veröffentlichte Metaanalyse von 57 Studien mit insgesamt 250.351 COVID-Kranken ergab, dass mehr als die Hälfte der überwiegend hospitalisierten Patienten weltweit an mindestens einem Long-COVID-Symptom leidet. Einen Monat nach Diagnose berichteten 54 Prozent der Betroffenen über mindestens ein postakutes Folgesymptom, nach zwei bis fünf Monaten waren es 55 Prozent, nach sechs oder mehr Monaten 54 Prozent.[2]

  1. AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (Hrsg.): S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID. (awmf.org [PDF]).
  2. Destin Groff, Ashley Sun, Anna E. Ssentongo et al.: Short-term and Long-term Rates of Postacute Sequelae of SARS-CoV-2 Infection. A Systematic Review. JAMA Network, 13. Oktober 2021, abgerufen am 1. Januar 2022.

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